Projektangebote von EmMi für Frauen mit Flucht- oder Migrationsgeschichte

  • Schritt für Schritt Migrantinnen stärken

    1. Stufe: Zugänge zur Zielgruppe herstellen und über Beziehungsarbeit stärken sowie Übergänge in geeignete spezifischere Maßnehmen anstoßen.
    In geschützten Räumen fand der Beziehungsaufbau mit den Frauen statt, die als Teilnehmerinnen für EmMi gewonnen und aktiviert werden sollten. Dies wurde an den Standorten über niedrigschwellige und regelmäßig stattfindende Informations- und Vernetzungsformate, wie Nähcafés oder Sprachtreffs oder über einen aufsuchenden Ansatz erreicht. Hierfür wurden bestehende wie neue Formate genutzt. Grundsätzlich ging es in der ersten Stufe um die Unterstützung beim Zurechtfinden im „neuen“ Alltag sowie um den Aufbau von Stabilität und Sicherheit. Wichtig waren hierbei der Vertrauensaufbau, das gegenseitige Kennenlernen sowie der Austausch über Bedarfe, Wünsche und Ideen der Frauen, um Übergänge in spezifischere Maßnahmen anzustoßen.

    2. Stufe: Bedarfsorientierte Empowermentmaßnahmen mit niedrigschwelliger Informationsvermittlung und Unterstützung bei der Entwicklung persönlicher Potenziale – Ziel: Befähigung zur sozioökonomischen Teilhabe.
    Hier wurden standortspezifisch Informationsveranstaltungen über vorhandene Unterstützungsmöglichkeiten sowie Workshops umgesetzt. Wie die entsprechenden Empowerment-Maßnahmen dabei ausgestaltet wurden, richtete sich nach den Wünschen und Bedarfen der Teilnehmerinnen vor Ort. Wichtig waren hierbei aber immer die Selbststärkung der Frauen sowie die Vermittlung von „Systemwissen“ und „Alltagskompetenzen“ rund um das Leben in Deutschland (u.a. Erziehung und Bildungssysteme in Deutschland, Gesundheit, Wohnen, Einkaufen, Mobilität etc.). Durch praktisches Erleben erfolgten eine Orientierung in der näheren Umgebung sowie die Öffnung von Zugängen zu (Regel-)Angeboten weiterer Akteur*innen. Im Fokus war dabei auch die Heranführung an gesellschaftliche, sportliche und kulturelle Aktivitäten vor Ort. Die Stärkung sprachlicher und digitaler Kompetenzen war in den Empowerment-Maßnahmen in Stufe 2 eine zentrale Querschnittsaufgabe.

    3. Stufe: Heranführung an das gesellschaftliche und politische Leben sowie Sensibilisierung und Heranführung an das Thema „Ausbildungs- und Arbeitsmarkt“.
    Die dritte Stufe war gegen Ende der Projektzeit angesiedelt und richtete sich an diejenigen Frauen, die im Teilhabeprozess bereits weiter vorangeschritten waren. Zum einen stand hier das Wecken von Interesse am gesellschaftspolitischen Leben im Fokus. U.a. sollte über den Kontakt zu Peers das Interesse an kommunalpolitischen Fragestellungen geweckt oder etwa an ein bürgerschaftliches Engagement herangeführt werden. Zum anderen sollte eine Sensibilisierung für und die Heranführung an das Thema „Ausbildungs- und Arbeitsmarkt“ erfolgen. Die bereits angestoßenen beruflichen, sprachlich-kommunikativen und digitalen Kompetenzen wurden dementsprechend in dieser Stufe weiter ausgebaut. Für diejenigen Frauen, die gegen Ende der Projektlaufzeit bereits soweit waren, fand dann tatsächlich auch eine Annäherung an den Arbeitsmarkt über Gruppenveranstaltungen (u.a. niedrigschwellige Berufsorientierung und Qualifizierung) sowie individuelle Beratung (u.a. Kompetenzfeststellung und -erweiterung, Berufswegeplanung und Unterstützung im Bewerbungsprozess) statt.